Nr. 21 | Sommersemester 2020

ein neues Projekt, ein neues Institut, zwei neue Doktoren - darüber und über vieles mehr berichten wir in diesem Newsletter. Nach einem Winter, der eigentlich kein richtiger Winter war, wünschen wir allen einen schönen und erfolgreichen Sommer -
und bleiben Sie gesund!


Arithmetische Schaltkreise spielen heute eine wesentliche Rolle in zahlreichen rechenintensiven
Anwendungen - beispielsweise sind sie für Kryptographie und Künstliche Intelligenz essentiell. Benötigt
werden diese arithmetischen Schaltkreise fast überall - und neben Schnelligkeit und Energieverbrauch ist
es von zentraler Bedeutung, dass sie auch tatsächlich korrekt funktionieren. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft
(DFG) fördert ein Projekt zum vollautomatisierten Nachweis arithmetischer Schaltkreise über drei Jahre mit mehr
als einer halben Million Euro.
Es gibt eine Vielzahl von arithmetischen Schaltkreisen, die ein breites Spektrum abdecken von trigonometrischen
Funktionen bis zum Wurzelziehen für Fließkommazahlen. Trotz dieser Diversität können fast alle dieser komplexen
Operationen auf vier Grundoperationen zurückgeführt werden: Addition, Subtraktion, Multiplikation
und Division. Um die gestellten Anforderungen hinsichtlich Geschwindigkeit, Leistungsverbrauch und Fläche
der Entwürfe erfüllen zu können, sind eine Vielzahl von Architekturen vorgeschlagen worden.
Diese Architekturen nutzen ausgefeilte Algorithmen, um verschiedene Implementierungsaspekte zu optimieren.
Dadurch sind sie in der Regel stark parallelisiert und strukturell komplex, so dass es eine immense
Herausforderung darstellt, die Korrektheit solcher Implementierungen arithmetischer Schaltungen zu gewährleisten.
Im Projekt VerA - beantragt von Rolf Drechsler und Daniel Große, sowie Christoph Scholl von der Universität
Freiburg - wird eine voll automatisierte formale Methodik zur Verifikation entwickelt, die weit über
bisherige simulationsbasierte und halbautomatische Ansätze hinausgeht, die nach wie vor den Stand der
Technik bei der Verifikation arithmetischer Schaltkreise in der Industrie darstellen. Nur formale Verifikation
ist in der Lage, strikte Korrektheitsgarantien für arithmetische Schaltkreise zu liefern. Vollautomatische
Verfahren werden insbesondere deshalb benötigt, weil sich der Entwurf von Schaltkreisen mit arithmetischen
Komponenten heutzutage nicht mehr nur auf die größeren Prozessorhersteller beschränkt.
Sie werden auch von Anbietern mit eingebetteter Spezial-Hardware im Mittelstand genutzt. Diese können
sich häufig große Teams spezialisierter Testingenieurinnen und -ingenieure nicht leisten, die in der
Lage sind, halbautomatische Theorembeweise zu führen. Durch die DFG-Förderung ist es nun möglich,
für dieses seit langer Zeit bekannte Problem vollautomatische Lösungen zu erarbeiten. Für die zu
lösende Verifikationsaufgabe werden sogenannte Polynome verwendet, d.h. Summen, deren Terme aus
numerischen Konstanten und Variablen bestehen. Bereits 2018 konnte unsere Arbeitsgruppe zeigen, wie
millionenfach auftretende redundante Terme frühzeitig beseitigt werden können, womit der
Korrektheitsnachweis für große Multiplizierer erstmals gelang. Die zugehörige Forschungsarbeit wurde
im November 2018 mit dem Best Paper Award auf der International Conference on Computer Aided Design (ICCAD),
einer der führenden Tagungen auf dem Gebiet des Schaltkreisentwurfs, ausgezeichnet. An diese Ergebnisse
knüpft nun das Projekt VerA an und fokussiert auf die vollautomatische Verifikation von industriellen
Multiplizierern und Dividierern.

Im Oktober 2019 wurde im Fachbereich 3 der Universität Bremen das Institut „Data Science Center” gegründet.
Initiatoren sind neben Rolf Drechsler (designierter Sprecher) und Cornelia Große (ebenfalls Arbeitsgruppe
Rechnerarchitektur) auch Sebastian Maneth (Arbeitsgruppe Datenbanken), Andreas Breiter und Juliane Jarke
(beide Arbeitsgruppe Informationsmanagement).
Neue Technologien und die Digitalisierung eröffnen zahlreiche Möglichkeiten, mit Daten zu arbeiten
und Wissen aus Daten zu extrahieren. In diesem Sinne ermüglicht Data Science, mit Hilfe von Techniken aus der
Informatik Erkenntnisse aus strukturierten oder unstrukturierten Daten zu gewinnen. Die Weiterentwicklung von
Zukunftstechnologien und die Stärkung von Kompetenzen im Bereich Data Science sind zur Erhaltung und
Steigerung unserer Wettbewerbsfähigkeit von entscheidender Bedeutung.
Daten aufzubereiten, zu analysieren, sicher zu speichern und zu archivieren, um sie für eine Weiternutzung
in der Forschung zugänglich zu machen, sind dabei nur Teilaspekte: Viele Forschungsgebiete in verschiedensten
Disziplinen werden durch die Digitalisierung verändert und neu geformt. Wissenschaft insgesamt wird in immer
stärkerem Maße datengetrieben und das Identifizieren von regelhaften Abläufen spielt in vielen
Forschungsfeldern eine bedeutende Rolle. Neue Entwicklungen wie beispielsweise Maschinelles Lernen und Deep
Learning eröffnen in zahlreichen Anwendungsgebieten mächtige und umfassende Forschungsstrategien.
In der Breite der gesamten Universität entstehen eigene wissenschaftliche Subdisziplinen, in denen Verbindungen
zwischen inhaltlichen Themen und technologischen Entwicklungen hergestellt werden. Ziel des Data Science Center
Bremen ist es, diese Kompetenzen zu bündeln und aufzubereiten, um auf diese Weise sowohl Forschung in der
Spitze als auch Anwendung in der Breite voranzutreiben. Wir freuen uns, dass mit der Gründung des
„Data Science Centers” ein erster bedeutender Schritt in diese Richtung unternommen werden konnte.

Cybersecurity und Datenschutz zählen zu den wichtigsten Themen unserer Zeit. Die bremische Initiative
„NorShiP”, an der die Universität Bremen beteiligt ist, bündelt künftig in Norddeutschland die Kompetenzen
zu Forschung und Ausbildung in diesen Bereichen. Die Abkürzung NorShiP steht für „North-German Research
School for Information Security, Computer Forensics and Privacy”. Die NorShiP-Schirmherrschaft hat die Senatorin
für Wissenschaft, Häfen, Justiz und Verfassung, Dr. Claudia Schilling, übernommen.
Gemeinsam mit anderen Akteuren und Partnern aus Bremen und Bremerhaven ist auch die Arbeitsgruppe
Rechnerarchitektur beteiligt. Ziel ist es, die vielfältigen norddeutschen Kompetenzen zu Themen rund um
die Entwicklung und Nutzung sicherer IT zu bündeln, und als eine Art „Cybersecurity- und Datenschutz-Leuchtturm”
im Norden gemeinsame Ideen und Projekte zu verwirklichen. Im Rahmen von NorShiP werden nicht nur innovative und
interdisziplinäre Lehr- und Lernangebote sowie Möglichkeiten zur berufsbegleitenden und forschungsnahen
Aus- und Weiterbildung entwickelt, sondern darüber hinaus Schnittstellen zur regionalen bremischen IT-Wirtschaft
geschaffen. Beispielsweise können sich Studierende verschiedener Studiengänge an Hochschulen aus
Bremen - insbesondere in der Rechtswissenschaft und der Informatik - an Exkursionen zu IT-Unternehmen und
Forschungseinrichtungen in Bremen und im Bremer Umland beteiligen und sich ein Bild über die Arbeit vor
Ort machen.
Das so geschaffene Expertennetzwerk zwischen Forscherinnen und Forscher, Praktikerinnen und Praktikern sowie
Studierenden vermittelt wertvolle Kontakte zur beruflichen Orientierung und zur Zusammenarbeit mit bremischen
Wirtschaftsbetrieben und eröffnet darüber hinaus neue Karrierewege sowie Einstiegsmöglichkeiten für
verschiedene Berufe in der IT.
Weitere Informationen: https://norship.uni-bremen.de/

Am Wissenschaftsstandort Bremen arbeitet man für hervorragende Innovationen gern zusammen - so wie in der Materialforschung, wo sich mit dem MAPEX Center for Materials and Processes an der Universität Bremen ein starkes Netzwerk etabliert hat. Dieses Konsortium hat nun 2,2 Millionen Euro bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingeworben, um eine Anlage zum dreidimensionalen Laser-Auftragschweißen für die Hochdurchsatzentwicklung neuer Legierungen und Verbundwerkstoffe aufzubauen. Diese neue Anlage bietet ganz neue Möglichkeiten zur Erforschung metallischer Werkstoffe: Gleich mehrere Pulverförderer kommen parallel zum Einsatz, um verschiedene Metalle in einem Arbeitsgang zu nutzen und schnell viele verschiedene Proben herstellen zu können. So werden effizient neuartige Legierungen mit bisher unerreichten Eigenschaften entwickelt und hergestellt oder Verbundmaterialien gedruckt. Ziel ist die Nutzung und Evaluation der neuen Möglichkeiten dieser 3D-Drucktechnologie für eine schnelle, zielgerichtete Materialentwicklung. An dem erfolgreichen Antrag im Rahmen der DFG Großgeräteinitiative „Laser-Auftragschweißen für Hochdurchsatzuntersuchungen und additive 3D-Fertigungen komplexer Legierungen und Verbundwerkstoffe” war neben weiteren sechs MAPEX Wissenschaftlern auch Rolf Drechsler beteiligt.
Im vergangenen Semester besuchten uns die folgenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und bereicherten unsere Arbeit durch interessante und inspirierende Diskussionen:
- Li Ma, Infigoo GmbH, Bremen, 17.12.
- Andreas Burblies, Allianz-Sprecher und Leiter der Geschäftsstelle, c/o Fraunhofer IFAM, Bremen, 24.01.
- Yashaswini Shivashankar, TU Kaiserslautern, 03.03.
- Dr. Chandan Bandyopadhyay, Indian Institute of Engineering Science and Technology (IIEST), Shibpur, verbringt ein Forschungsjahr in unserer Arbeitsgruppe.
Sommersemester 2020
Abschlussarbeiten

Abschlussarbeiten stellen den Höhepunkt des Studiums dar. In der Arbeitsgruppe kann dabei eine Vielzahl an verschiedenen Themen bearbeitet werden. An dieser Stelle präsentieren wir die Abschlussarbeiten, die im letzten Semester in unserer Gruppe abgeschlossen wurden.
- Mahmoud Fakhouri, Maschinelles Lernen von Umgebungsmodellen für die formale Verifikation von Roboterplänen, Bachelor, 2020
- Igor Kazhdan, Entwurf und Simulation von QCA-Schaltungen auf Gatterebene, Master, 2019
- Hakan Köksal, Automatisierte Fehlerdetektion in GUI-Applikationen mittels Fuzzing, Bachelor, 2019
- Jan Zielasko, Modellierung und Validierung eines 64-bit RISC-V Virtuellen Prototypen basierend auf SystemC, Bachelor, 2019
Du hast Interesse, deine Abschlussarbeit in der Arbeitsgruppe Rechnerarchitektur anzufertigen?
Dann melde dich einfach bei uns: drechsler@uni-bremen.de.
Erfolgreiche Verteidigung der Dissertation: Dr. Mehran Goli
Dr. Mehran Goli hat am 12.11.2019 seine Dissertation "Automated Analysis of Virtual Prototypes at the
Electronic System Level -Design Understanding and Applications-" erfolgreich verteidigt. Dr. Goli beschäftigte
sich mit der Entwicklung von neuen Methoden und Werkzeugen, die den computergestützten
Schaltkreisentwurf für digitale Systeme signifikant unterstützen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf
Analysemethoden von SytemC-basierten virtuellen Prototypen (VPs), die umfassende Informationen über
Aufbau, Struktur und Verhalten liefern und damit den Entwurf von komplexen Systemen ermöglichen.
Analysemethoden auf VP Ebene sind enorm wichtig, da VPs große Anwendung in der industriellen Praxis
finden. Zu diesem Zweck stellte Dr. Goli in seiner Arbeit zwei verschiedene Ansätze vor, die
Debugger- und Compiler-basiert Informationen auf VP Ebene extrahieren können. Zudem zeigte
Dr. Goli wie die extrahierten Informationen als Grundlage für die Verifikation, Sicherheitsvalidierung
und Entwurfsraumexploration eingesetzt werden können. Zahlreiche Fallstudien wurden auf
international anerkannten Tagungen und Workshops vorgestellt und publiziert.
Wir gratulieren ganz herzlich!
Erfolgreiche Verteidigung der Dissertation: Dr. Harshad Dhotre
Dr. Harshad Dhotre hat am 05.12.2019 seine Dissertation "Pattern Analysis for Power Safe Testing and
Prediction Using Machine Learning" erfolgreich verteidigt. Dr. Dhotre beschäftigte sich mit dem
Test von Schaltungen und Systemen unter besonderer Beachtung der Leistungsaufnahme generierter
Testmengen während der Testanwendung. In heutigen Entwürfen besteht typischerweise eine
große Diskrepanz zwischen einer niedrigen Leistungsaufnahme im funktionalen Betrieb und einer hohen
Leistungsaufnahme während der Testanwendung. Diese Diskrepanz kann sowohl zur Verfälschung
des Testergebnisses als auch zum Defekt der Schaltung selbst führen. Das Ziel dieser Dissertation
bestand unter anderem darin, die rechenaufwändige, frühzeitige Analyse des resultierenden
Leistungsverbrauches mittels neuester Techniken des Maschinellen Lernens wesentlich zu beschleunigen.
Hierfür wurden sowohl Neuronale Netze als auch Clustering-Techniken eingesetzt und mit der
industriellen Testerzeugungsumgebung verknüpft. Diese Analyseergebnisse wurden anschließend
dafür verwendet, die Testmengen bzgl. des Leistungsverbrauches zu optimieren, sodass möglichst
nur sog. "power-safe test pattern" im Test enthalten sind. Neue Ansätze wurden auf zahlreichen
international anerkannten Tagungen und Workshops vorgestellt und publiziert.
Wir gratulieren ganz herzlich!
Daniel Große ist IEEE Senior Member
Seit Februar 2020 ist Daniel Große Senior Member beim Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE).
IEEE wurde 1884 gegründet und ist weltweit der größte Berufsverband von Ingenieurinnen und Ingenieuren
hauptsächlich aus den Bereichen Elektrotechnik und Informationstechnik. Zu seinen mehr als 400.000
Mitgliedern zählen Forschende und Studierende aus 160 Ländern. Nach einem strengen Auswahlprozess erreichen
nur ca. 10% der Mitglieder den Senior Member Status.
DATE - PhD Forum 2020
Wir freuen uns sehr, dass die Dissertationsprojekte von Mehran Goli und Alireza Mahzoon zur Präsentation
auf dem DATE PhD Forum angenommen wurden. Mit einer Annahmequote von nur etwa 30% handelt es sich um ein
hochselektives Verfahren zur Auswahl der vielversprechendsten Doktorarbeiten weltweit. Mehran Goli wird
seine Arbeit mit dem Titel „Automated Analysis of Virtual Prototypes at the Electronic System Level - Design
Understanding and Applications” vorstellen; der Titel der Arbeit von Alireza Mahzoon lautet „Proving
Correctness of Industrial Multipliers using Symbolic Computer Algebra”. Das PhD Forum der DATE (Design,
Automation and Test in Europe Conference) wird von der European Design Automation Association (EDAA),
der ACM Special Interest Group on Design Automation (SIGDA), und dem IEEE Council on Electronic Design
Automation (CEDA) ausgerichtet und sollte dieses Jahr in Grenoble (Frankreich) stattfinden - aufgrund
der Ausbreitung des Corona-Virus nun stattdessen als Virtuelle Konferenz.
Open Night of Code
Am 22.11.2019 war bei uns im MZH wieder #ONOC Open Night of Code. Auch dieses Mal wurde seitens unserer
Arbeitsgruppe ein Vortrag gehalten: Gegen Mitternacht sprach Hoang Le über "Fuzzing for fun and profit".
Die nächste Open Night of Code an der Universität Bremen, die für den 15. Mai 2020 geplant
war, muss aufgrund der aktuellen Corona-Situation leider ausfallen - die nächste ONOC wird damit
aller Voraussicht nach wieder im November stattfinden.
Weitere Informationen: https://onoc.eu/
ASP-DAC Prolific Author Award
Am 15. Januar 2020 wurde Prof. Dr. Rolf Drechsler auf der 25th Asia and South Pacific Design Automation
Conference (ASP-DAC) der „ASP-DAC Prolific Author Award” verliehen. Er wurde damit für seine
zahlreichen Publikationen, die er zwischen 1995 und 2020 im Rahmen der ASP-DAC veröffentlicht hat,
geehrt. Mit seinen 31 Publikationen ist er der einzige Preisträger einer europäischen Universität.
Prof. Dr. Robert Wille nahm den Preis stellvertretend für ihn in Peking entgegen. Die aktuelle
Publikation aus dem Forschungsbereich Cyber-Physical Systems mit dem Titel „Towards Automatic Hardware
Synthesis from Formal Specification to Implementation” stellte Fritjof Bornebusch auf der Konferenz
in Peking vor.
Keynote auf dem IEEE Asian Test Symposium (ATS 2019)
Am 11. Dezember 2019 hielt Rolf Drechsler auf dem 28. IEEE Asian Test Symposium (ATS 2019) in Kolkata
(Indien) eine Keynote zum Thema „Ensuring Correctness of Next Generation Devices: From Reconfigurable to
Self-Learning Systems”. In seinem Vortrag erklärte er, wie man die Korrektheit von elektronischen
Geräten der nächsten Generation sicherstellen kann. Diese sind heutzutage meist klein,
leistungsfähig und in ihre Umgebung eingebettet. Sie können sich Veränderungen anpassen
und arbeiten oft autonom. Die elektronischen Systeme haben häufig einen Komplexitätsgrad erreicht,
der neue Anwendungsbereiche wie autonomes Fahren oder selbstlernende Robotik ermöglicht,
gleichzeitig aber die bestehenden Designabläufe in der Systementwicklung erschwert. In seinem
Vortrag skizzierte Rolf Drechsler aktuelle Trends und Forschungsherausforderungen und zeigte,
welche Aspekte bei Test und Verifikation zu berücksichtigen sind, um eine erfolgreiche Entwicklung
von Geräten der nächsten Generation zu ermöglichen.
Chancen und Risiken der KI
Seit Anbeginn der Menschheit werden Werkzeuge eingesetzt, um Tätigkeiten zu erleichtern. Die
zunehmende Automatisierung gipfelte in der ersten industriellen Revolution mit der Einführung der
Dampfmaschine. Mit dem Einsatz der Fließbandfertigung - der zweiten industriellen Revolution - wurden
Herstellungsverfahren optimiert und weiter beschleunigt. Durch die Entwicklung des Computers seit den
30er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden auch bei anspruchsvolleren Tätigkeiten enorme Fortschritte
erzielt. Doch wie sieht es mit komplexeren Aufgaben aus? Können auch diese durch Computer gelöst
werden? Über diese und weitere Fragen der Künstlichen Intelligenz hielt Rolf Drechsler beim
„Randlage Artfestival” unter dem Motto „Lebe dein Ändern” am 01. Oktober 2019 in Worpswede einen
Vortrag zum Thema „Künstliche Intelligenz: Chancen und Risiken, Perspektiven und aktueller
ntwicklungsstand”.
Weitere Informationen: https://www.kw-randlage.de/abendtalk.html
Auch im vergangenen Semester konnten wir eine Reihe von Arbeiten auf hochrangigen Konferenzen publizieren, beispielsweise wurden drei Arbeiten bei der DAC angenommen. Darüber hinaus veröffentlichten wir vier Bücher - sehr lesenswert ist darunter unser interdisziplinäres Buch zum Thema „Information Storage”. Im Folgenden präsentieren wir eine Auswahl unserer aktuellen Publikationen und verweisen interessierte Leserinnen und Leser auf die Übersicht der AGRA-Publikationen.
Workshops, Konferenzen und Zeitschriften repräsentieren die wesentlichen Plattformen zum Austausch wissenschaftlicher Ergebnisse. Mitglieder der Arbeitsgruppe sind in verschiedenen Gremien für Konferenzen und Zeitschriften tätig, unter anderem
- Rolf Drechsler: Program Chair der ICCAD
- Daniel Große: (Technical) Program Committee Member von CODES+ISSS, GLSVLSI und FDL
- Sebastian Huhn: (Technical) Program Committee Member von ETS, DTIS, TUZ und VALID
IWSBP in Bremen
Im September werden wir den International Workshop on Boolean Problems (IWSBP) wieder hier in
Bremen ausrichten. Dieser internationale Workshop ermöglicht einen wissenschaftlichen Austausch im
Bereich Boolescher Logik und Boolescher Algebra sowie zu Problemstellungen mit diskreten mathematischen
Eigenschaften. General Chair ist Rolf Drechsler, Program Chair ist Daniel Große.
Weitere Informationen: http://www.informatik.uni-bremen.de/iwsbp/