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Bremer Ingenieurpreis 2005
Schaltungen und Autounfällen auf der Spur
Dipl. Inf. Sebastian Kinder erhielt vom Bremer Bezirksverein des VDI in diesem Jahr 2005 den Bremer Ingenieurpreis für seine Diplomarbeit.
Wir graturlieren!
BREMEN. Integrierte Schaltungen werden immer komplizierter, gleichwohl nehmen ihre Bauteile immer mehr zu, ihre Anzahl verdoppelt sich alle 18 Monate. Damit wird auch die Kontrolle der korrekten Funktionsweise dieser Teile immer schwieriger. Der Bremer Informatikstudent Sebastian Kinder hat sich in seiner Diplomarbeit an der Universität Bremen mit diesem Problem wissenschaftlich auseinander gesetzt. Die Abschlussarbeit bei Professor Rolf Drechsler aus dem Fachbereich Mathematik/Informatik enthält neue, wissenschaftlich sehr interessante Ergebnisse. Jetzt hat der Bremer Verein Deutscher Ingenieure (VDI) Sebastian Kinder dafür den Ingenieurpreis verliehen. Er ist mit 1000 Euro dotiert.Heute entfallen über 80 Prozent der Kosten auf die Überprüfung von Bauteilen. Selbst wenn einzelne Module korrekt arbeiten, ist nicht sicher, dass sie dies nach der Integration in eine komplizierte Schaltung auch noch tun. Erschwerend kommt hinzu, dass Schaltungen im medizinischen Bereich und in der Automobilindustrie in sicherheitskritischen Bereichen verwendet werden. Immer mehr Komponenten werden beispielsweise in die Steuerung und in die Bremsen von Autos eingebaut. Kinder hat sich in seiner Diplomarbeit mit der Veränderung von Entscheidungsdiagrammen beschäftigt. Das ist eine spezielle Datenstruktur, die bei Entwürfen von Schaltkreisen benutzt wird. Da die Schaltungen immer komplizierter werden und immer mehr Bauteile benötigen, untersuchte Kinder auch, wie die entsprechenden "Werkzeuge" weiter entwickelt werden können. Er verwandte dafür so genannte binäre Entscheidungsdiagramme, Ja-nein-Schaltungen gewissermaßen. "Die Darstellung ist sehr gelungen und erlaubt auch dem Nicht-Experten einen schnellen Einstieg in das Thema", schrieb Professor Rolf Drechsler in seiner Beurteilung der Diplomarbeit.Ivonne Meyer von der Fachhochschule Oldenburg wurde ebenfalls mit dem VDI-Preis ausgezeichnet. Sie hat ihre Arbeit im Bereich der Geoinformatik geschrieben. Es geht dabei um ein dreidimensionales Messverfahren bei Aufprallversuchen von Autos. Bereits seit drei Jahren gibt es eine EU-Verordnung, nach der die Autohersteller dazu verpflichtet sind, dreidimensionale Messdaten von Aufprallversuchen ihrer Fahrzeugen mit Fußgängern zu erheben. Ivonne Meyer hat für ihre Arbeit bei der Firma Aicon System in Braunschweig einen Prototypen des Messgeräts gebaut. Sie habe bewiesen, dass sie spezielle Verfahren der Industriemesstechnik entwickeln kann, erklärte Professor Thomas Luhmann von der Fachhochschule Oldenburg. Ivonne Meyer wurde als Ingenieurin von der Firma Aicon System eingestellt.