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Arbeitsgruppe Rechnerarchitektur / AGRA | Informatik | FB03 | Universität Bremen

Internationale Konferenz zeichnet Bremer Informatiker aus

Methode zur Messung von Robustheit vorgestellt oder warum der „schlimmste Fall“ nicht berücksichtigt werden muss




Wir verlassen uns zunehmend auf elektronische Geräte in unserer Umwelt. Sei es das Handy oder gar das Bremssystem im Auto – immer wird hohe Qualität erwartet. Gerade bei Geräten, die einer hohen Belastung ausgesetzt werden, spielt die Robustheit eine große Rolle. Automobile sollen am Polarkreis ebenso funktionieren wie in der Wüste. Und Mobiltelefone sollen auch einen Sturz vom Tisch unbeschadet überstehen. Doch wie kann man Robustheit für Schaltungen und Systeme in eine Maßzahl fassen? Dieses Thema untersucht die Arbeitsgruppe Rechnerarchitektur unter der Leitung von Professor Rolf Drechsler an der Universität Bremen. Basierend auf einer neu entwickelten Theorie ist es möglich, die Robustheit einzelner Elektronik-Komponenten zu bewerten und vollautomatisch nicht ausreichend robuste Bereiche in Computerchips zu identifizieren. Die neue Methode zur Messung von Robustheit stellten die Bremer Informatiker kürzlich auf dem 13th IEEE International Symposium on Design and Diagnostics of Electronic Circuits and Systems (DDECS) in Wien vor – und überzeugten damit das Fachpublikum. Die von Stefan Frehse, Görschwin Fey und Rolf Drechsler verfasste Arbeit erhielt nämlich die Auszeichnung als bester Beitrag im Bereich Testen.

Die Idee des Drechsler-Teams bei ihrem Robustheits-Messverfahren ist einleuchtend: Sie blenden den schlimmsten Fall aus, weil er zwar theoretisch denkbar, faktisch aber nicht möglich ist. Ein Beispiel außerhalb der Informatik verdeutlicht das Problem: Nehmen wir die Essensausgabe in der Mensa. Jeden Mittag werden 5000 Essen mit zehn verschiedenen Gerichten ausgegeben. Der Chefkoch geht nicht vom „schlimmsten Fall“ aus, nämlich dass alle Gäste das gleiche Essen wählen, sondern er orientiert sich an Erfahrungswerten. Der Fall, dass alle das gleiche Essen haben wollen, wird nicht berücksichtigt, weil es ihn nicht geben wird. Dadurch können Optimierungen vorgenommen und Kosten eingespart werden. Auf dieser Beobachtung basiert das Verfahren der Bremer Informatiker. Es hilft zu entscheiden, an welcher Stelle ein Chip verändert werden muss, um die Sicherheit und Haltbarkeit, kurz die gesamte Robustheit von Computerkomponenten zu steigern.
21-04-2011
Pressemitteilung der Universität Bremen | Nr. 115 / 21. April 2011 SC

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Kontakt: Prof. Dr. Rolf Drechsler
Tel. 0421 218 63932
E-Mail: drechsler@uni-bremen.de
oder
Dr. Görschwin Fey
Tel. 0421 218 63944
E-Mail: fey@informatik.uni-bremen.de



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