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Ausgezeichnete Ergebnisse: Die Universität Bremen steht bei der DFG-Förderung ganz oben
Uni wirbt in Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften deutschlandweit die meisten DFG-Mittel pro Forscher ein, Platz 1 auch für Geowissenschaften und Politikwissenschaft / Soziologie / Kommunikationswissenschaft & Funktionierende Gleichstellung: Fast 40 % Wissenschaftlerinnen an der Uni Bremen
Es ist ein höchst erfreuliches Resultat für die Universität Bremen: Der neueste Förderatlas, den die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) heute veröffentlicht hat, sieht die Bremer Uni gleich mehrfach auf dem Spitzenplatz unter allen deutschen Universitäten. „Bremer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler betreiben hervorragende Forschung, und deshalb werden sie von der DFG besonders häufig gefördert“, kommentiert Professor Rolf Drechsler, Konrektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, dieses Ergebnis. Wenn man die absoluten Summen in Bezug zu den Forschern sieht, die sie eingeworben haben, landet die Uni Bremen in den beiden breit definierten Wissenschaftsbereichen Natur- und Ingenieurwissenschaften hinsichtlich der DFG-Mittel pro Forscher jeweils auf Rang 1.
Stetiger Aufwärtstrend für die Universität Bremen
Bislang hieß es Förder-Ranking, neuerdings nun Förderatlas – aber die Aussage bleibt unabhängig von der Bezeichnung gleich: Seit 20 Jahren geht es für die Universität Bremen stetig bergauf. Der Förderatlas, die von der DFG publizierte Übersicht über das Fördergeschehen in der deutschen Wissenschaftslandschaft, umfasst in seiner neuesten Ausgabe den Berichtszeitraum die Jahre 2008 – 2010; als Einzeljahr wird von der DFG auch zu 2009 berichtet.
Das erste DFG-Ranking war einst für die Jahre 1991 – 1995 erschienen. Seitdem hat sich die Universität Bremen von Rang 32 auf aktuell Platz 21 verbessert, gemessen an den absoluten Bewilligungssummen der DFG. Dabei gilt: Je größer eine Universität, desto mehr Geld kann sie auch einwerben. Die Uni Bremen ist in Deutschland eine mittelgroße Universität, zudem ohne die „drittmittelintensive“ Medizin. Gerade deshalb ist ihr guter Rang auch bei den absoluten Bewilligungssummen bemerkenswert.
Gegenüber dem vor drei Jahren veröffentlichten Ranking (für die Jahre 2005 – 2007) hat die Uni Bremen einen Sprung von vier Plätzen nach oben gemacht. Und das, obwohl nach Einschätzung der DFG die Plätze von Ranking zu Ranking insgesamt recht stabil bleiben. Auch ist in Bremen der Anteil der DFG-Mittel an allen Drittmitteln sehr hoch: 44 % kommen von der DFG mit ihren strengen Begutachtungsverfahren. Mit dieser Quote rangiert die Universität Bremen ganz deutlich unter den Top Ten der DFG-stärksten Universitäten – ein deutliches Signal für die hohe Qualität der Bremer Uni-Forschung.
Klares Profil erkennbar
Der Förderatlas dokumentiert, dass die Universität Bremen ihr Profil schon lange geschärft hat: Ihre Stärken liegen in den Natur-, Ingenieur- und Sozialwissenschaften.
Ob man es auf Professoren und Professorinnen oder alle Wissenschaftler bezieht: Keine andere Universität in Deutschland wirbt in den Naturwissenschaften pro Forscher bzw. Forscherin so viele DFG-Mittel ein wie Bremen. Und in den besonders starken Geowissenschaften gilt das sogar nach absoluten Maßstäben: Die Bremer Geowissenschaftler liegen klar auf Rang 1 und werben fast das Doppelte der nächstplatzierten Universität ein.
Bremen hat zwar weniger Ingenieure als manche Technische Universität. Aber die Bremer Ingenieure mit ihrer Verbindung von Produktions- und Werkstofftechnik sind besonders aktiv bei der DFG: Nach absoluten Bewilligungssummen liegen sie auf Rang 9, nach Professoren auf Rang 2 und bezogen auf das gesamte ingenieurwissenschaftliche Personal auf Rang 1.
In den Sozial- und Verhaltenswissenschaften erreichen die Bremer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Rang 15, auf Köpfe bezogen Rang 10 bzw. 9. Auch hier ist das Profil geschärft: Nimmt man das DFG-Fachgebiet Sozial- und Verhaltenswissenschaften für sich, liegt Bremen auch absolut auf Rang 4. Im Forschungsfeld Sozialwissenschaften im engeren Sinne (Politikwissenschaft/ Soziologie/Kommunikationswissenschaft) ist es wieder Rang 1 – selbst dann, wenn man die Exzellenzmittel für die Graduiertenschule BIGSSS noch gar nicht mitrechnet.
Intensive Kooperation
Kooperation ist ein Erfolgsgeheimnis der Universität Bremen – interdisziplinär über die Grenzen von Fachbereichen hinweg sowie in der Zusammenarbeit mit den außeruniversitären Forschungsinstituten vor Ort. Auch diese Besonderheit zeigt der Förderatlas: Rund vier Fünftel der Bremer DFG-Mittel wurden in koordinierten Programmen und Exzellenz-Verbünden eingeworben – also dort, wo ohne Kooperation nichts geht. Das ist der mit Abstand höchste Wert aller deutschen Universitäten.
Wirksame Gleichstellungspolitik
Auch bei der Gleichstellung ist die Bremer Universität vorne mit dabei. Zunächst hat die DFG hat den Anteil der Professorinnen ausgezählt: Bremen weist den dritthöchsten Wert auf. Der Anteil an Wissenschaftlerinnen hängt aber auch vom Fächerspektrum einer Universität ab. Deshalb hat die DFG erstmals auch berechnet, wie hoch der „erwartete Frauenanteil“ für die einzelne Universität mit ihrem spezifischen Fächerspektrum ist. Bezogen auf alle Wissenschaftlerinnen, übertrifft Bremen den erwarteten Wert so deutlich wie keine andere Universität – nämlich 39 % „reale“ statt 29 % „erwartete“ Frauen (2009).
Auch der Förderatlas zeigt also: Als mittelgroße und agile Universität ist Bremen in der Profilbildung, in der interdisziplinären Kooperation und in der Gleichstellung so ambitioniert wie erfolgreich.