Uni Bremen: Akademischer Senat spricht sich für Kurosch Rezwan als neuen Konrektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs aus
Heidi Schelhowe und Yasemin Karakaşoğlu als Konrektorinnen im Amt bestätigt
Kontinuität und Wechsel im Rektorat der Universität Bremen: Ohne Gegenstimme bei drei Enthaltungen hat der Akademische Senat (AS) der Universität Bremen heute, am 14. November 2012 Uni-Rektor Professor Bernd Scholz-Reiter empfohlen, Professor Kurosch Rezwan als Konrektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs zu bestellen. Der Hochschullehrer im Fachbereich Produktionstechnik wird Nachfolger von Professor Rolf Drechsler. Gleichzeitig hat sich der AS, das wichtigste Selbstverwaltungsgremium der Uni Bremen, einstimmig und ohne Enthaltungen dafür ausgesprochen, die beiden Konrektorinnen Yasemin Karakaşoğlu und Heidi Schelhowe im Amt zu bestätigen. Professorin Heidi Schelhowe aus dem Studiengang Informatik vertritt das Konrektorat für Lehre und Studium und Professorin Yasemin Karakaşoğlu, Hochschullehrerin für Interkulturelle Bildung, ist Konrektorin für Interkulturalität und Internationalität. Beide Hochschullehrerinnen gehören seit dem 1. April 2011 zur Uni-Leitung. Die Amtsperioden der drei Konrektoren beginnen – offiziell nach der Bestellung durch den Uni-Rektor – am 1. April 2013 und dauern bis zum 31. März 2015.
Professor Kurosch Rezwan sieht seine Hauptaufgabe darin, die Herausforderungen aus der Exzellenzinitiative mit Augenmaß zu meistern und das Zukunftskonzept „Agil und ambitioniert“ den universitären Bedürfnissen entsprechend zu realisieren. Dazu gehört, die Profilbereiche der Uni Bremen in der nationalen und internationalen Spitzenforschung weiter zu verankern, die Innovationsfähigkeit der Forschung in der gesamten interdisziplinären Breite zu stärken und gezielt den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. Rezwan will dazu beitragen, dass dazu ein „stimulierender und inspirierender Forschungsraum“ für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen vorhanden ist. Vor allem die Interessen der Geisteswissenschaften will er in regelmäßigen Gesprächen diskutieren und besonders berücksichtigen. Schwerpunkte seiner Arbeit sieht der Ingenieurwissenschaftler in der systematischen Förderung der interdisziplinären Kooperation innerhalb der Uni Bremen sowie in der stärkeren regionalen Forschungsvernetzung. Forschung und Lehre sieht er als untrennbare Einheit und ist Anhänger des Konzeptes des „Forschenden Lernens“, das den Studierenden die Freude an der Forschung vermittelt und das Gelernte anwenden lässt. Außerdem ist der zukünftige Konrektor davon überzeugt, dass die universitäre Forschung stets den Dialog mit allen gesellschaftlichen Gruppen suchen muss.
Seit 2009 leitet Kurosch Rezwan, Jahrgang 1975, als Universitätsprofessor das Fachgebiet „Keramische Werkstoffe und Bauteile“ im Fachbereich Produktionstechnik an der Universität Bremen. Bereits 2006 wurde er als Juniorprofessor nach Bremen berufen, nachdem er zuvor in den USA und in England geforscht hatte. Das Studium der Materialwissenschaften und die Promotion hat der Schweizer mit iranischen Wurzeln an der ETH Zürich abgeschlossen. Er und seine Arbeitsgruppe wurden in den vergangenen Jahren mehrfach national und international für ihre Forschung ausgezeichnet, unter anderem vom Europäischen Forschungsrat. Als ehemaliger Bundesvorsitzender der Deutschen Gesellschaft der JuniorprofessorInnen und gewähltes Mitglied weiterer Gremien bringt er ausgewiesene hochschulpolitische Erfahrung mit ins Amt des Konrektors.
Professorin Heidi Schelhowe, Hochschullehrerin im Fachbereich Mathematik/Informatik mit dem Schwerpunkt digitale Medien in der Bildung, wird auch in der nächsten Amtszeit einen Schwerpunkt auf das „Forschende Lernen“ legen und es zu einem Profilelement der Universität ausbauen. Sie wird in den kommenden zwei Jahren einen intensiveren Kontakt zu den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Lektoren suchen, weil von dieser Statusgruppe ein großer Teil der Lehre getragen wird. Zudem möchte sie stärker in einen Dialog mit den unterschiedlichen Fachkulturen treten, um die gemeinsame Verantwortlichkeit von Lehre und Studium für die gesamte Universität deutlicher zu machen.
Professorin Yasemin Karakaşoğlu vertritt im Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften das Fachgebiet Interkulturelle Bildung und bearbeitet seit Jahren das Themenfeld „Migration und Integration“. Sie hat seit ihrem Amtsantritt die Bereiche Interkulturalität und Internationalität im universitären Leben eng miteinander zu verknüpft. Der interkulturellen Öffnung der Universität Bremen wird sie weiterhin höchste Priorität einräumen. Voraussetzung dafür ist ihrer Meinung nach die Mehrsprachigkeit auf dem Campus. Um Internationalität, Interkulturalität und Diversity verbindlich zu verknüpfen, will Yasemin Karakaşoğlu die kommunikativen Strukturen zwischen den Fachbereichen und der Zentrale verbessern. Weiterhin soll die Willkommenskultur der Universität ausgebaut werden. Somit ließe sich die Aufgabe einer Universität als Migrationsmagnet und Integrationsmotor besser umsetzen.
14-11-2012
Pressemitteilung der Universität Bremen | Nr. 357 / 14. November 2012 SC