Bremer Fußballroboter sind Vize-Weltmeister
Bremer Fußballroboter erfolgreich bei der Weltmeisterschaft in Montréal
Während Jogi Löws Mannschaft sich in Russland noch beweisen muss, haben die Bremer Fußballroboter ihre Weltmeisterschaft in Montréal in Kanada bereits abgeschlossen. In einem spannenden Finale erlangte der mehrfache Weltmeister und Titelverteidiger den 2. Platz. Klare Sieger waren sie zudem in den Zusatzwettbewerben im Elfmeterschießen sowie in der sogenannten „Mixed Team Competition“.
In einem spannenden Finale in Montréal (Kanada) erlangte der sechsfache Weltmeister und Titelverteidiger den 2. Platz gegen seinen „Dauerrivalen“ HTWK aus Leipzig. Beide Teams hatten gute Torchancen: das Leipziger Nao-Team HTWK mit seinem unbestechlichen Dribbeln und das Team B-Human der Universität Bremen und des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) mit seinen starken und präzisen Schüssen. „Durch die gute Koordination unserer Abwehrspieler konnten wir die meisten Angriffe abwehren“, sagt Dr. Tim Laue, der das Team seit mehreren Jahren betreut. Auf der anderen Seite hat der Leipziger Torhüter mehrfach durch eine Glanzparade ein Tor durch B-Human verhindert. Lediglich einmal hatten die Leipziger dann doch Erfolg.
Über die RoboCup-Weltmeisterschaft
Die RoboCup-Weltmeisterschaft findet jedes Jahr in einem anderen Land statt. B-Human tritt in der Standard Platform League des RoboCups an: In dieser Liga spielen jeweils fünf NAO-Roboter der Firma Softbank Robotics mit gleicher Hardware, aber unterschiedlicher Software auf einem kleinen Kunstrasenfeld gegeneinander.
Neue Regeln mit Freistößen und Torwartabstößen
Auch in diesem Jahr gab es ein paar Neuerungen in den Spielregeln. Die meisten kamen bereits bei den RoboCup German Open im vergangenen April zum Einsatz, darunter die Einführung von Freistößen und Torwartabstößen, was die Anforderungen an das Teamspiel deutlich erhöhte. Gleichzeitig wurde die nutzbare Bandbreite der WLAN-Kommunikation zwischen den Robotern um fast zwei Drittel reduziert, wodurch Teamabsprachen nun wesentlich kompakter ausfallen müssen. Auch wurden Fouls stärker bestraft, da sich die Dauer von Zeitstrafen mit jeder weiteren empfindlich erhöhte.
Zusatzwettbewerbe wie Elfmeterschießen und „Mixed Team Competition“
Wie bereits im vergangenen Jahr in Japan gab es auch in Kanada zusätzliche Wettbewerbe, wie das Elfmeterschießen in der „Technical Challenge“ und die „Mixed Team Competition“. Beide Turniere gewann das Team B-Human. In der „Mixed Team Competition“ war es zusammen mit dem Team rUNSWift aus Sydney angetreten. Beide Teams stellten jeweils drei Spieler für die gemeinsame Mannschaft namens „B-Swift“.
B-Human setzt Deep Learning-Methoden erstmals bei einer Weltmeisterschaft ein
Das Team B-Human setzt sich derzeit aus mehr als 25 Studierenden zusammen. Davon sind 15 mit nach Kanada gereist. Begleitet wurden sie von den Wissenschaftlern Dr. Thomas Röfer vom DFKI-Forschungsbereich Cyber-Physical Systems, der von Professor Rolf Drechsler geleitet wird, und Dr. Tim Laue aus der Arbeitsgruppe Multisensorische Interaktive Systeme der Universität Bremen. Inhaltlich hat sich das Team in diesem Jahr neu mit dem Thema Deep Learning beschäftigt: dem Trainieren und Nutzen tiefer neuronaler Netze. Diese werden unter anderem dazu verwendet, den Ball zu erkennen. Bereits bei den RoboCup German Open im Frühjahr kamen diese neuen Methoden zum Einsatz. B-Human konnte viele Daten aufzeichnen und wichtige Erkenntnisse gewinnen, um verschiedene Aspekte des Systems zu verbessern, damit die NAOs immer gut am Ball bleiben. Hauptsponsor von B-Human ist die Bremer Firma CONTACT Software, der führende Anbieter von Lösungen für den Produktprozess und die digitale Transformation.
Weitere Informationen:
Offizielle Webseite des RoboCup 2018
Offizielle Webseite der Standard Platform League
Webseite des Teams B-Human
B-Human bei Twitter
B-Human bei Facebook www.uni-bremen.de