Mut zum Risiko: Erneut Millionenförderung für innovatives Forschen
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Professor Rolf Drechsler erneut ein Reinhart Koselleck-Projekt genehmigt.
Diese Förderung ermöglicht extrem viel Freiraum, um innovativ wissenschaftlich arbeiten zu können: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Professor Rolf Drechsler erneut ein Reinhart Koselleck-Projekt genehmigt. Die Fördersumme umfasst über einen Zeitraum von fünf Jahren mehr als 1,5 Millionen Euro. Eine weitere Besonderheit: Der Informatiker der Universität Bremen und Leiter des Forschungsbereichs Cyber-Physical Systems des Deutschen Forschungszentrums für künstliche Intelligenz (DFKI) erhält diese Förderung bereits zum zweiten Mal. Das gab es in der Fördergeschichte der DFG bislang noch nie.
„Ich gratuliere Professor Drechsler ganz herzlich zu diesem Erfolg“, sagt der Rektor der Universität Bremen, Professor Bernd Scholz-Reiter. „Dass er diese Förderung bereits zum zweiten Mal erhält zeigt, welches Vertrauen die DFG in die Expertise und Erfahrungen des Wissenschaftlers hat.“ Rolf Drechsler erforscht seit vielen Jahren sichere Hard- und Softwaresysteme. Der 50-Jährige ist einer der weltweit führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Synthese, Verifikation und Tests digitaler Schaltungen.
„Schweizer Taschenmesser“ für Prüfungsverfahren
Worum geht es in dem Projekt? „Die digitale Revolution hat unser Leben dramatisch verändert. Nach Computern, Internet und modernen mobilen Geräten hält die Digitalisierung in viele traditionelle Industrien Einzug“, sagt Drechsler. Die Grundlage dieser Revolution seien sogenannte digitale Logikschaltungen. Dabei handelt es sich um kleine Bauelemente, die die elektronische Datenverarbeitung überhaupt erst ermöglichen. Damit diese ihre Aufgabe erfüllen können, müssen die Schaltkreise von digitalen Geräten fehlerfrei arbeiten.
Doch das ist in der Praxis erfahrungsgemäß nicht der Fall. Die einzelnen Systeme einzeln zu prüfen kostet viel Zeit. Der Informatiker will in seinem Projekt deshalb spezielle Verfahren ausprobieren, die möglichst viele Systeme unter allen Bedingungen testen. Diese Verfahren nennen sich „formale Verifikationstechniken“ und sollen im Hintergrund laufen, so dass die Nutzerinnen und Nutzer sich damit nicht beschäftigen müssen. „Sie sollen quasi zum `Schweizer Taschenmesser` für die Verifikation von digitalen Schaltungen aus der Praxis werden“, erläutert Drechsler. Der Titel des Projekts lautet: „PolyVer: Polynomiale Verifikation elektronischer Schaltungen".
„Ich freue mich sehr, dass ich durch das zweite Koselleck-Projekt die Freiheit bekomme, Dinge auszuprobieren, um die technische Entwicklung in der digitalen Welt langfristig voranzubringen“, sagt der Wissenschaftler. Darüber hinaus profitiert der wissenschaftliche Nachwuchs davon. Denn mit den Fördergeldern finanziert der Informatiker auch Qualifizierungsstellen.
Über Reinhart Koselleck-Projekte
Reinhart Koselleck-Projekte stehen für mehr Freiraum, um besonders innovative und im positiven Sinne risikobehaftete Forschung zu fördern. Die Forschenden sollen also Mut zum Risiko haben. Die DFG ermöglicht sie ausschließlich Forschenden, die in ihren Wissenschaftsgebieten besondere Leistungen nachweisen können. Namensgeber des Programms ist der im Jahr 2006 verstorbene Reinhart Koselleck, einer der bedeutendsten deutschen Historiker des 20. Jahrhunderts. In Deutschland gehörte er zu den Begründern der modernen Sozialgeschichte. Koselleck galt als Querdenker.
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Rolf Drechsler
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