Humboldt-Preisträger aus den USA forscht an der Universität Bremen
International anerkannter Wissenschaftler Kaushik Roy arbeitet mit der AG zusammen – Computerexperte gilt als Pionier im Bereich des Low Power Designs
Es ist eine Auszeichnung für die Universität Bremen und zugleich ein Beleg für die hervorragende wissenschaftliche Qualität der Forschungen der Arbeitsgruppe (AG) Rechnerarchitektur im Fachbereich 3 Mathematik/Informatik:
Der international renommierte Wissenschaftler Kaushik Roy von der US-amerikanischen Purdue University wird in den nächsten zwölf Monaten an der Universität Bremen forschen und arbeiten. Roy ist Preisträger des mit 60.000 Euro dotierten Forschungspreises der Alexander von Humboldt-Stiftung. Der Professor im Bereich „Electrical and Computer Engineering“ gilt als einer der führenden Wissenschaftler im Gebiet des Schaltkreis- und Systementwurfs, der eine Schnittstelle zwischen Informatik und Elektrotechnik darstellt. Grundlegende Arbeiten im Bereich des Low Power Designs gehen auf den 48-Jährigen zurück.
Professor Roy wird seinen Aufenthalt an der Universität Bremen nutzen, um mit der AG Rechnerarchitektur im Fachbereich 3 Mathematik/Informatik gemeinsame Forschungsprojekte durchzuführen. Es wird darum gehen, wie die korrekte Funktionsweise von Schaltkreisen auch weiterhin gesichert werden kann. Während die Größe einzelner Schaltelemente ständig verringert wird, nimmt die Genauigkeit des Fertigungsprozesses nicht in gleicher Weise zu. Diese Ungenauigkeiten und damit lokale Fehlfunktionen müssen deshalb schon beim Entwurf berücksichtigt werden, um auch in Zukunft eine Leistungssteigerung von Schaltkreisen – und damit auch von Prozessoren beispielsweise in Laptops oder Handys – zu erreichen. „In den vergangenen Jahren haben wir bereits an sehr interessanten, sich ideal ergänzenden Gebieten geforscht, so dass eine vertiefende Zusammenarbeit sich mehr als anbietet“, sagt der Leiter der AG Rechnerarchitektur, Professor Rolf Drechsler. Der Bremer Wissenschaftler und Konrektor für Forschung und Wissenschaftlichen Nachwuchs freut sich, dass der Humboldt-Preisträger die Förderung nutzen wird, um an der Universität Bremen zu forschen.
Zur Person:
Professor Kaushik Roy gilt als Pionier im Bereich des Low Power Designs elektronischer Schaltkreise und Systeme. Seinen Doktortitel (PhD) erhielt er 1990 von der nordamerikanischen University of Illinois Urbana‐Champaign für Arbeiten zum Entwurf gut testbarer elektronischer Schaltkreise. Im Anschluss arbeitete er bei Texas Instruments, Dallas (USA), wo er erste Beiträge zum Entwurf programmierbarer Logik und energieeffizienter (low power) Schaltkreise lieferte. Er war damit seiner Zeit weit voraus, da er schon 1991/92 als einer der ersten Autoren zu Prinzipien des Low Power Designs veröffentlichte. Seitdem hat Professor Kaushik Roy umfangreich publiziert und wurde mit mehreren Best Paper Awards ausgezeichnet.
Zum Humboldt-Forschungspreis:
Mit dem Humboldt-Forschungspreis zeichnet die Stiftung in Bonn Wissenschaftler für ihr bisheriges Gesamtschaffen aus, deren grundlegende Entdeckungen, Erkenntnisse oder neue Theorien das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben und von denen auch in der Zukunft weitere Spitzenleistungen erwartet werden können. Die Preisträger sind eingeladen, selbst gewählte Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkollegen für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr durchzuführen. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert.
Weitere Informationen unter
http://www.humboldt-foundation.de.